Diagnosen/Fälle

ADS und ADHS

Mit ADS wird das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom beschrieben. Dies kann mit oder ohne Hyperaktivität ausgeprägt sein und gehört zur Gruppe der Verhaltens - und emotionalen Störungen mit Beginn in der frühen Kindheit. ADS/ADHS ist durch Probleme in der Aufmerksamkeit, Impulsivität und in der Störung der Selbstregulation gekennzeichnet.

Merkmale

In Deutschland sind ungefähr 5 % (ca. 4,2 Mill.) der Menschen betroffen. Der Anteil bei Männer ist höher, als bei Frauen und werden in drei diagnostische Typen gegliedert:

  • Vorwiegend unaufmerksame Typus
  • Vorwiegend hyperaktiv-impulsive Typus
  • Gemischte Typus

Um die Kriterien einer ADS/ADHS zu erfüllen, müssen mindestens 6 Symptome in selbst- und fremdbestimmten Situationen bereits vor dem 7. Lebensjahr über einen Zeitraum von länger als 6 Monaten auftreten.

  • übersieht Einzelheiten oder macht Flüchtigkeitsfehler
  • hat Schwierigkeiten aufmerksam zu bleiben
  • wirkt oft abgelenkt
  • hat Schwierigkeiten Ordnung zu halten
  • zeigt Abneigung gegen länger andauernde geistige Anstrengungen
  • verliert häufig Gegenstände
  • lässt sich oft durch äußere Reize ablenken
  • scheint häufig vergesslich

Neurobiologische- und psychologische Studien konnten bei ADS/ADHS-Betroffenen Veränderungen in einigen Gehirnstrukturen und deren Funktionen nachweisen. Diese Veränderungen bewirken einen gestörten Stoffwechsel der Botenstoffe Dopamin, Serotonin und Noradrenalin im Gehirn und werden als Grund für die Aufmerksamkeitsdefizite angesehen. Die Botenstoffe wirken sich unter anderem auch regulierend auf den Antrieb und die Motivation aus. Weil die Signalübertragung im Gehirn von ADS/ADHS-Betroffenen nicht ausreichend gehemmt wird, kommt es zu einem Informationsüberfluss und man verliert den Fokus. Zudem wurde nachgewiesen, dass das Muster der Gehirnwellen bei ADS/ADHS-Betroffenen von anderen Personen abweicht. Bei ADS/ADHS-Betroffenen gibt es vermehrt langsame (Theta-) Gehirnwellen bei einer gleichzeitigen Verminderung von schnellen (Beta-)Gehirnwellen. Das bedeutet, dass manche Bereiche des Gehirns zu Zeiten aktiv sind, an denen sie in vergleichbaren Situationen bei Personen ohne ADS/ADHS inaktiv sind. Dies könnte mit Hilfe eines Elektroenzephalogramms (EEG) nachgewiesen werden. Ein EEG zeichnet die Gehirnwellen auf und macht sie sichtbar.

ADS

  • bei neuen Erfahrung oft eher ängstlich und irritiert
  • zieht sich gerne zurück, eigenbrötlerisch
  • wirkt oft zerstreut und durcheinander
  • lässt sich schnell ablenken, träumt im Unterricht und wirkt abwesend
  • hat gute Ausdauer beim Fernsehen, PC etc., taucht in Spielwelt ab, bekommt nichts mehr um sich herum mit
  • wirkt schlagartig müde bei unliebsamen Aufgaben
  • zeigt geringes Selbstbewusstsein
  • trödelt beim Anziehen, Waschen und Zähneputzen

ADHS

  • ist schnell frustriert
  • handelt oft unüberlegt und hastig
  • reagiert explosiv mit Wutausbrüchen
  • ist wenig einsichtig, muss alles endlos diskutieren
  • kann sich schwer mit mehreren Kinder arrangieren, führt schnell zu Streit
  • Draufgänger, keine realistische Gefahreneinschätzung
  • zeigt wenig Durchhaltevermögen, probiert vieles aus und hört oft schnell wieder auf
  • ist zappelig, dauernd in Bewegung, scheint immer auf dem Sprung zu sein
  • spielt am liebsten draußen: toben, klettern, rennen
  • kommt abends nicht zur Ruhe und morgens schwer in Gang

Lösungsansätze in meiner Praxis

Neurofeedbacktherapie

Für meisten ADS/ADHS-Betroffenen in meiner Praxis kommt die Neurofeedbacktherapie zur Anwendung, da sie eine alternative Behandlungsmethode zu Medikamenten darstellt und keine Nebenwirkungen ausweist.

Systemische Einzeltherapie

In der systemischen Einzeltherapie besprechen wir gemeinsam Verhaltensweisen und Auswirkungen der ADS/ADHS-Symptomatik und unterstütze Sie mit neuen Impulsen, kreativen Methoden und Lösungsansätze, die die Symptomatik verringern und eine Verbesserung der Lebensqualität darstellen.

Multimodaler Ansatz

Die Neurofeedbacktherapie, die systemische Einzeltherapie sowie das Achtsamkeitstraining bei der Behandlung von ADS/ADHS ist ein Teil meines multimodalen Ansatzes, bei dem die Integration von Familie, Partner*In und Schule einen weiteren wichtigen Baustein für einen positiven Behandlungsverlauf darstellen.

Diagnostik

Den meisten Klienten, die zu mir in die Praxis kommen, ist im Vorfeld Ihre Diagnose (teils) bekannt. Um neutral und nicht voreingenommen zu Handeln, führe ich zu Beginn ein ausführliches Anamnesegespräch, verschiedene Testungen durch und leite bei Bedarf zur besseren Abklärung ein EEG (Elektroenzephalogram) ab.

Fallbeschreibung bei ADS/ADHS

In den aufgeführten Fällen erhalten Sie einen Eindruck über die Herangehensweise und den Verlauf der therapeutischen Begleitung.

* Zum Schutz der Privatsphäre meiner Klienten, werden fiktive Namen verwendet.

ADHS
31 Jahre
männlich
Ritalin
2022

Bernd*, 31 Jahre, ADHS. Ich bin jähzornig, angespannt, habe Mühe beim Konzentrieren und nehme Ritalin.

“Die Behandlung und therapeutische Begleitung bei vivum hat meinem Leben die richtige Wendung gegeben.”

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ADS
13 Jahre
männlich
Lernprobleme
2019/2020

Alex*, 13 Jahre, hat ADS. Ich komme in der Schule und zu Hause nicht zurecht!

“Die Neurofeedbacktherapie hat mir geholfen, meine schulischen Leistungen zu verbessern und unser Zusammenleben fühlt sich wieder gut an.”

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Ich freue mich auf ein unverbindliches Erstgespräch!

Portrait Torsten Sochorick