Neurofeedback
SMR-Training
ASS
10.1.2025

Neurofeedback-Behandlung bei ASS

Neurofeedback-SMR-Training (Sensory Motor Rhythm) kann Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) auf verschiedene Weise unterstützen

Torsten Sochorick
schematische Darstellung eines Gehirns

Neurofeedback-SMR-Training (Sensory Motor Rhythm) kann Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) auf verschiedene Weise unterstützen. SMR ist eine Frequenz im EEG (etwa 12–15 Hz), die mit einem Zustand von entspannter Wachsamkeit, verbesserter motorischer Kontrolle und emotionaler Regulation assoziiert wird. Hier sind einige potenzielle Vorteile für Menschen mit ASS:

1. Verbesserung der Selbstregulation

Menschen mit ASS haben oft Schwierigkeiten mit der Regulation von Emotionen und Verhalten. Das SMR-Training fördert eine ruhigere und stabilere Gehirnaktivität, was helfen kann, emotionale Ausbrüche oder impulsives Verhalten zu reduzieren.

2. Förderung von Aufmerksamkeit und Konzentration

SMR-Training kann die Fähigkeit zur fokussierten Aufmerksamkeit verbessern. Das ist besonders hilfreich, da Menschen mit ASS häufig Schwierigkeiten haben, ihre Aufmerksamkeit zu lenken oder aufrechtzuerhalten.

3. Reduktion von Ängsten

Autismus geht oft mit einer erhöhten Grundanspannung oder Angst einher. SMR-Training kann beruhigend wirken, indem es das Gehirn in einen Zustand von Ruhe und Stabilität versetzt.

4. Verbesserung der Schlafqualität

Viele Menschen mit ASS haben Schlafprobleme. Studien zeigen, dass SMR-Training die Schlafqualität verbessern kann, da es die Fähigkeit fördert, sich in einen entspannten Zustand zu begeben, der das Einschlafen erleichtert.

5. Verbesserung der motorischen Kontrolle

Das Training des sensomotorischen Rhythmus kann zu einer besseren Koordination und motorischen Kontrolle führen. Das ist besonders relevant für Menschen mit Autismus, die häufig fein- oder grobmotorische Herausforderungen haben.

6. Reduktion von repetitiven Verhaltensweisen

Ein besser reguliertes Gehirn kann helfen, die Intensität oder Häufigkeit repetitiver oder stereotypischer Verhaltensweisen zu verringern.

Praktische Hinweise für die Anwendung

  • Individuelle Anpassung: Jeder Mensch mit ASS hat einzigartige Bedürfnisse. Das Training sollte auf die individuellen Herausforderungen und Ziele abgestimmt werden.
  • Längere Trainingszeit: Bei Menschen mit ASS können sichtbare Fortschritte mehr Zeit erfordern. Regelmäßigkeit und Geduld sind wichtig.
  • Kombination mit anderen Ansätzen: SMR-Training kann effektiv mit anderen therapeutischen Ansätzen wie Verhaltenstherapie, systemischer Therapie oder sozialem Kompetenztraining kombiniert werden.

Beim Neurofeedback-SMR-Training wird die Elektrode idealerweise auf der zentralen Region des Kopfes, in der Nähe der sensomotorischen Rinde, platziert. Die gängige Position ist:

Cz oder C4

  • Cz (zentral, Mittellinie): Diese Position eignet sich gut für allgemeines SMR-Training, da sie die Aktivität in der sensomotorischen Rinde direkt adressiert.
  • C4 (rechts zentral): Diese Position wird häufig verwendet, wenn der Fokus auf Entspannung und Reduktion von Hyperaktivität oder Angst liegt, da die rechte Hemisphäre stärker mit emotionaler Regulation und Aktivierung verknüpft ist.

Referenz- und Ground-Elektroden

  • Die Referenzelektrode wird oft am Mastoid (hinter dem Ohr) oder an einer neutralen Stelle, wie dem Ohrläppchen, angebracht.
  • Die Ground-Elektrode wird ebenfalls an einer neutralen Stelle angebracht, z. B. dem anderen Ohrläppchen.

Warum diese Positionen?

Die sensomotorische Rinde (nahe Cz und C4) ist für motorische Kontrolle und sensorische Verarbeitung verantwortlich. Durch das Training in diesen Bereichen wird die SMR-Frequenz gezielt gestärkt, was zur Verbesserung der Selbstregulation, Aufmerksamkeit und Entspannung beitragen kann.

Mehr Informationen erhalten Sie unter: neurofeedback

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Portrait Torsten Sochorick