Clemens*, 9 Jahre, Frühkindlicher Autismus. “Ich kann mich nicht konzentrieren und würde so gerne Freunde haben.”
“Ich kann jetzt schon allein mit dem Bus zur Schule fahren.”
Situation
Zum Erstgespräch kommt Clemens mit seinen Eltern. Bei ihm wurde eine Autismus-Spektrum-Störung: Typ frühkindlicher Autismus diagnostiziert. Der erste Verdacht zeichnete sich schon im Kindergarten ab. Mit 5 Jahren die Diagnose. Derzeit finden noch Untersuchungen statt, ob auch eine ADS vorliegt. Für sein Alter ist Clemens groß gewachsen, wirkt etwas unkoordiniert und schüchtern. Fragen beantwortet er zögernd, aber trotzdem klar, was auf eine gute Intelligenz schließen lässt. In der Schule wird er durch eine Schulbegleitung im Unterricht begleitet. Clemens: “Ich kann mich in der Schule nicht gut konzentrieren und würde so gerne Freunde haben. ”Eltern: “Clemens ist in weitere therapeutisch-pädagogische Prozesse integriert. Mit dem Neurofeedback möchten wir seine soziale Kompetenz und Konzentration stärken, seinen unruhigen Schlaf verbessern sowie sein Nähe-Distanz-Probleme in der Schule reduzieren. Uns ist wichtig, dass er langsam an die Neurofeedbacktherapie herangeführt wird, da er sonst schnell mit Rückzug reagiert.”
Therapieansatz
Clemens wurde von mir langsam an das Neurofeedback herangeführt. Gemeinsam haben wir Rituale besprochen und umgesetzt (z. B. Ankommen in der Praxis, vorsichtiges Anlegen der Elektroden). In der ersten Sitzung hat er noch anfänglich etwas geweint, dass beim Steuern des Videos aber schnell nachließ. Seine Aufgabe bestand darin, ein Videofilm zu steuern. Je entspannter und konzentrierter er war, umso gleichmäßiger lief das Video. Von Behandlung zu Behandlung wurde die Trainingszeit von 7 auf 27 Minuten erhöht. Ab der 8 Sitzung kam eine neue Aufgabe hinzu, die darin bestand, die Nadel eines Kompass gedanklich in eine bestimmte Richtung zu bewegen. Hat er dies geschafft, bekam er eine positive Rückmeldung.
Die gesamte Behandlung umfasste 30 Sitzungen über 7 Monate.
Ergebnisse
- Nach einem Monat berichteten die Eltern von Verbesserungen beim Schlaf
- Nach Behandlung 10 erstes positives Feedback aus der Schule. Er kann sich länger konzentrieren beim Zuhören und Lesen.
- Zwischen 13. und 15. Behandlung hat Clemens ein Lob für strukturiertes Arbeiten bei der Rechtschreibung und für sehr konzentriertes Arbeiten bei der Mathearbeit (2 Seiten) erhalten!
- In der Sommerpause haben die Eltern mit ihm gelernt, dass er eigenständig mit dem Bus zur Schule fahren kann, was er freudestrahlend: “Ich kann jetzt schon allein mit dem Bus zur Schule fahren” erzählte.
- Zu dem berichteten die Eltern, dass jetzt “leichte Kontakte zu Mitschülern besteht und Grund zur Freude ist.”
*Zum Schutz der Privatsphäre meiner Klienten, werden fiktive Namen verwendet.
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